Gewerbespeicher werden in der zukünftigen Energieversorgung eine wichtige Rolle spielen. Sie sichern Unternehmen nicht nur bei den eigenen Stromkosten ab, sondern tragen auch zur Netzstabilität bei, indem sie überschüssigen Strom aus Photovoltaik und Windkraft speichern.
Durch die weiter fallenden Preise bei Speichern wird eine Investition für immer mehr Unternehmen interessant. Tatsächlich erreicht das Interesse von Unternehmen aktuell ein Rekordhoch (November 2024).
Grund genug, mal mit Erich Koch, dem Geschäftsführer der Koch & Wolf e-Technik zu sprechen. Gewerbespeicher für Firmen ans Netz gebracht.
Erich, wie siehst du die Situation bei Industriespeichern momentan?
Die Preise sind gefallen, gleichzeitig hat sich die Speichertechnologie weiterentwickelt was Effizienz und Sicherheit betrifft. Das hat aktuell zur Folge, dass die Zahl der Anschlussbegehren solcher Speicher stark angestiegen ist. Das ist ein sehr starker Anhaltspunkt dafür, dass Unternehmen hier Investitionen planen.
Der Grund ist relativ klar: Deutschland hat einen hohen Strompreis, den kann man mit so einem Speicher schon spürbar einfangen. Und dann ist da natürlich auch das Bedürfnis nach Sicherheit. Wir als Installateur verbreiten ganz sicher keine Weltuntergangsphantasien, aber es schadet sicher nicht zu wissen, dass der Strom im Falle eines Netzausfalls in der Firma für eine gewisse Zeit weiterfließt.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das Thema noch am Anfang steht und wir für die nächsten Jahre weitere Vereinfachungen und technischen Fortschritt erwarten dürfen.
Wer interessiert sich denn aktuell für Industriespeicher?
Ich selbst habe hauptsächlich Erfahrung im Mittelstand. Aus Gesprächen mit anderen Installateuren wissen wir, dass aber auch Kleinunternehmen zunehmend Gewerbelösungen nachfragen. Auch Landwirte sind interessiert, da sie natürlich zu den Ersten gehörten, die Photovoltaikanlagen eingesetzt und entsprechende Kapazitäten verbaut haben. Diese Anlagen laufen langsam aus der EEG Förderung aus, was die Frage aufwirft, wie man den erzeugten Strom in Zukunft möglichst gewinnbringend einsetzt. Man denkt mehr über den Eigenverbrauch nach.
Grundsätzlich sehen wir aber stark steigendes Interesse auf breiter Front.
Worauf sollten Unternehmen bei der Planung und Umsetzung achten?
Man sollte auf eine korrekte Auslegung achten, d.h. passt die Größe des Speichers zum aktuellen und zukünftigen Verbrauch des Unternehmens?
Wichtig ist auch, dass wir uns hier im Mittelspannungsbereich bewegen. Dafür benötigt man spezielles Know-How und Erfahrung. Und auch mit den ganzen Vorschriften und gesetzlichen Rahmenbedingungen sollte man sich gut auskennen. Am besten lässt man sich einen Speicher im Feld vom Anbieter zeigen, da ergeben sich dann schon oft die wichtigsten Fragen, die je nach Situation und Lage des Unternehmens sehr individuell aussehen können. Manche Kunden sehen einen solchen Speicher hauptsächlich als Wertanlage. Andere, wie ein Kunde von uns, der eine Kühlhalle betreibt, schaut eher auf die unterbrechungsfreie Stromversorgung bei einem Stromausfall.
Bei der Auswahl der Anbieter gibt es leider noch nicht ausreichend Erfahrungen. Es drängen aktuell verstärkt auch chinesische Anbieter auf den Markt. Vor Ort gibt es natürlich Varta, mit denen wir auch Erfahrung haben, oder Voltfang. Es muss sich zeigen, wer da langfristig das beste Produkt anbieten kann und wir sind grundsätzlich offen unterschiedliche Lösungen umzusetzen.
Kann man irgendwas über die Kosten sagen?
Die Varianz ist groß, weil wir hier von Größen von 30 kWh bis 1000 kWh sprechen. Dazu kommen die Gegebenheiten vor Ort, die das Ganze sehr individuell machen können. Ein Bekannter von mir verkauft Autos, da kann man vorab grobe Schätzungen geben. Das ist hier einfach nicht möglich.
Man sollte dazu vorab einfach mal telefonieren und die Rahmenbedingungen klären, ein vor-Ort Besuch sollte danach auch stattfinden.
Wie kann man euch erreichen?
Am besten über unseren Vertriebsleiter Albert Schmidt. Er koordiniert die Anfragen dazu bei uns.
Albert.schmidt@kw-etechnik.de