Jordan Peterson über die Psychologie des Vertriebs

Albert Schmidt

Apr 26, 2023

Kennst du schon...

Du kannst nicht einfach ein Produkt entwickeln und es dann vertreiben.

Erstens weißt du vermutlich nicht wie das überhaupt geht. Du weißt vielleicht alles darüber, wie man dein Produkt entwickelt, aber das bedeutet nicht, dass du es auch vermarkten, verkaufen und bewerben kannst. Du weißt auch nicht, wie man es an deine spezielle Zielgruppe kommuniziert und die gesamte Logistik regelt.

Es gibt also alle möglichen Dinge, die du nicht weißt und schlimmer noch: du hast keine Ahnung, ob die Leute dein Produkt überhaupt nutzen werden.

Was also machen Unternehmen, die regelmäßig neue Produkte auf den Markt bringen?


Sie entwickeln es nicht zuerst und verkaufen es dann.

Sie kommunizieren mit ihren Kunden darüber, was sie bereit sind als nächstes zu kaufen, und dann entwickeln sie es.

Du musst also deinen Markt identifiziert haben, mit ihm in ständigem Austausch stehen und dann das Produkt entwickeln.
Es ist nicht so, dass du eine bessere Mausefalle entwickelst und die Welt dir deshalb den Laden einrennt. So funktioniert das nicht.

Du musst zuerst herausfinden, ob jemand dein blödes Ding überhaupt kaufen will. Und wenn du dann etwas wirklich großartiges anbieten kannst, wirst du mit Leuten reden, die gerade 50 andere großartige Dinge angeboten bekommen, die sie eventuell kaufen werden. Sie werden aber natürlich nicht alle 50 kaufen, sondern vielleicht eines. Wenn du Glück hast möchten sie es auch bald haben, aber vielleicht auch erst in 6 Monaten.

Und sie sind meist so beschäftigt, dass sie überhaupt nichts davon kaufen werden, wenn ihnen nicht gerade die Hütte abbrennt und du Wasser im Angebot hast. Sie sind zu beschäftigt, und manchmal auch überladen, mit ihrem Job.

Wenn du zu ihnen sagst: „Das hier wird Ihre Effizienz um 20% erhöhen. Dafür müssen Sie 3 Wochen lang dieses und jenes mit uns tun, um im nächsten Jahr die Erfolge zu sehen“, werden sie dir vermutlich in etwa so antworten:

„Toll, das mache ich sobald ich Zeit habe.“

Und diese Zeit wird niemals kommen.

Wenn ihnen also gerade die Hütte abbrennt und du Wasser verkaufst, dann kannst du es ihnen verkaufen. Alle anderen müssen sich dafür abrackern. Es ist einfach wichtig, diese Dinge zu wissen weil es sehr hart ist sie zu lernen.

Die Unternehmen haben bereits ihre Prozesse, die etabliert sind und funktionieren. Du hingegen hast keine Kunden. Also zeigst du ihnen deine beispielhaften Zahlen und Berechnungen, wie dein Produkt ihr Geschäft verbessern kann. Aber nicht jeder versteht, was du da erzählst.

Außerdem stehen da 200 andere Verkäufer, die ihnen etwas verkaufen möchten. 50 davon sind Blender, die einfach nur lügen erzählen. Und dein Kunde kann nicht ohne weiteres erkennen, wer die Lügner sind und wer die Wahrheit sagt. Also fragen sie dich, wer dein Produkt sonst noch einsetzt.

Wenn du „jeder“ antwortest, dann bist du auf den Verkauf sowieso nicht mehr angewiesen, weil du dann bereits reich bist. Und wenn deine Antwort „noch niemand“ ist, dann werden sie sich fragen warum es wohl noch niemand nutzt.

Also sagen sie zu sich selbst: ich werde sicher nicht der Trottel sein, der die Konsequenzen dafür tragen muss und entlassen wird, wenn das hier in die Hose geht.

Es ist für Menschen also wichtiger, nicht zu versagen, als super erfolgreich zu sein.

Wenn du diese Message in der Vermarktung deines Produkts transportieren kannst, werden die Leute es vielleicht froh sein, es zu kaufen.

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